Dienstag, 7. Februar 2012

All The Boys Love Mandy Lane (Film-Rezension)

Inhalt:
Der Titel ist Programm: die hübsche Mandy Lane (Amber Heard) ist das meist begehrte Mädel auf ihrer High School, doch auch das Unnahbarste - die spitzen Jungs immer schön auf Distanz haltend. Die allgemeine Besessenheit geht so weit, daß sich auf einer Party schließlich der Gastgeber sogar vom Dach in den Pool für sie wirft, nur leider verfehlt er den Rand um ein paar Zentimeter...

Neun Monate später ist der Schulabschluß nah und sechs Schüler inklusive Mandy machen einen Wochenendausflug auf einen etwas abgelegenen Landsitz in der sonnendurchglühten Weite Amerikas, nur ein Ex-Marine als hausmeisternder Aufpasser. Zwischen Drogen und Alkohol kocht der Sud bald hoch, doch niemand kann bei Mandy Lane landen, bis eine düstere Gestalt beginnt, die Anwesenden brutalst zu dezimieren...


Kritik:

Nach allem was man von diesem Streifen gehört hat, soll er wohl auf dem FFF ziemlich gut abgefeiert worden sein. Für mich ein Grund, die Meinungen hier im Forum gekonnt zu überlesen und einfach mal in der Videothek zuzugreifen. Nun ja, was soll ich sagen... die Leihgebühr hätte ich woanders sicherlich besser investieren können.Schade, ein Teenie-Slasher, der sich laut diversen Reviews und Klappentexten in Sachen Plot, Rollen und Klischeehaftigkeit wohltuend vom Gros des Genres abheben sollte, wäre irgendwie schonmal was wirklich nettes gewesen.

Angefangen mit der sehr übersichtlichen Handlung und den gewohnten Rollen (einfach alles dabei, von der dummen Schickse über den intellektuellen Nerd, den Proleten vor dem Herren bis hin zum "Quoten-Schwarzen", wie es in Hatchet mal so schön definiert wurde). Hier also schon mal das erste Klischee, welches komplett erfüllt wird. Die Schauspieler machen ihre Sache zwar nicht unbedingt schlecht, übermäßig motiviert schien mir aber dennoch niemand gewesen zu sein. Titelgeberin Mandy Lane selber ist natürlich auch Klischee pur, die unnahbare heiße Schnitte (die ich übrigens gar nicht mal soooo toll fand)... irgendwie auch schon bekannt und meilenweit von dem, was der Film darstellen möchte entfernt. Man merke: Im Westen... ähm, an der Charkterfront nichts neues.

Auch die Handlung kommt einem irgendwie erschreckend bekannt vor. Man nehme hier eine Prise Scream, vermische es mit ein bisschen Backwood-Athmosphäre, ergänze einen ach so undurchsichtigen - hoppla, ich meinte natürlich schon am recht zu Anfang geteaserten - Killer und verpasse dem Ganzen am Ende dann noch einen weiteren Scream-Einschlag. Fertig ist der Kessel Buntes mit Namen All The Boys Love Mandy Lane. Was hier geboten wird ist an keiner Stelle weltbewegend neu, alles kommt einem von hier oder da schon bekannt vor. Regisseur Levine versucht dem ganzen zwar noch einen leicht sozialkritischen Touch zu geben, schafft das aber auch nicht wirklich. Ein George A. Romero regt da schon mit Land Of The Dead weitaus mehr zum nachdenken an. Auch der Twist am Ende ist dank des schon früh zu erkennenden Killers schon überraschend, bringt aber nicht diesen "AHA!-Effekt", den sich Produzenten und Regisseur wohl erhofft hatten. Allenfalls schafft er es, den Zuschauer mit dem Gefühl, verarscht worden zu sein, vor der Mattscheibe zurück zu lassen. Eine Krankheit, unter der meiner Meinung nach viele aktuellere Filme zu leiden haben. Man merke hier: Auch an der Handlungsfront konnten keine nennenswerten Vorstöße entdeckt werden.

Bild und Ton gehen in Ordnung, aber auch hier erfindet Mandy Lane das Genre nicht neu. Hier mal ein Farbfilter drüber gelegt, da ein bisschen mit Wackelkamera gearbeitet... Hoppla, kommt einem das jetzt etwa auch bekannt vor? Seltsam, wieder nix neues. Langsam beginne ich mich echt zu fragen... lassen wir das lieber, das Fazit kommt noch früh genug.

Bislang also allerhöchstens Durchschnittskost, vielleicht schafft der Film es ja zumindest, Gorehounds zu erfreuen. Öhm Mist, schon wieder falsch gelegen. Die wenigen Kills in diesem Streifen sind weder kreativ noch visuell explizit umgesetzt. Sie finden meistens im dunkeln statt (und dunkel heißt bei Mandy Lane WIRKLICH dunkel) und sind nicht annährend brutal. Auf Blut und Geschmadder wird zum Großteil verzichtet, man mordet und stirbt lieber auf eine eher jungendfreiere Art und Weise. Die 18er-Freigabe des Streifens stelle ich einfach mal in Frage, obwohl ich eigentlich weiß, daß es recht sinnfrei ist, die Entscheidungen der FSK noch hinterfragen zu wollen. Also auch hier: nichts, was einen vom Hocker hauen könnte.

Fazit:

Das Brimborium, mit dem Mandy Lane beworben wurde steht im krassen Gegensatz zu dem, was der Streifen wirklich bietet. Freunde des Horror-Genres im Allgemeinen werden enttäuscht sein, da dieser Titel wirklich gar nichts neues bietet und selbst altbekanntes nur mangelhaft wiedergibt. Es gibt (auch bei den Teenie-Slashern im speziellen) jede Menge Filme, denen ich jederzeit den Vorzug vor All The Boys... geben würde. 


All The Boys Love Mandy Lane in der OFDB 

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