Dienstag, 7. Februar 2012

Gnaw (Film-Rezension)

Inhalt:
Der vermeindlich lustige Wochenendausflug der sieben Jugendlichen hätte so schön sein können, wenn nicht schon kurz nach ihrer Ankunft die ersten von ihnen verschwinden würden. Nach und nach wird die Anzahl der Kids durch einen Psychopathen mit einer Vorliebe für Menschenfleisch dezimiert.

Kritik:

That´s the story so far... austauschbar? Natürlich. Abgedroschen? Auch das. Zumindest stellenweise interessant? Man möge sich selber ein Urteil bilden. Zunächst einmal ist dem Film anzumerken, daß kein großes Studio und somit mit Sicherheit auch kein großes Budget dahinter steht. Die Atmosphäre des Landhauses, in dem der Films zu Beginn spielt, ist zunächst noch recht interessant, beginnt aber dann doch relativ schnell langweilig zu werden, da der Film sich auf die "Stärken" des Genres besinnt und die Protagonisten in erster Linie durch Wälder, leere Scheunen etc. rennen lässt. Hierfür gibt es natürlich keinen Originelitätspreis.

Spannung kommt im Grunde genommen ebenfalls nur selten aus. Der Killer ist bereits ziemlich am Anfang des Streifens gespoilert (und jeder, der mehr als einen, zwei Filme ähnlicher Machart gesehen hat, wird auf Anhieb sehen, worauf es hinaus laufen wird) und zudem der ganze Aufbau, vor allem aber die familiären Hintergründe unseres Metzgers fast schon 1:1 vom Texas Chainsaw Massacre abgekupfert wurden. Zwischendruch noch ein ordentlicher Gruß in die Torture Porn-Richtung (der allerdings auch wenig spektakulär ausfällt) und schon ist das Goremet-Menü nach Ansichtder Regisseurs offenbar fertig. Hätte er es lieber noch ein bisschen köcheln lassen.

Den Darstellern ist über große Teile des Streifens anzumerken, daß sie offenbar noch nicht sonderlich lange in ihrem Metier tätig sind, wirklich überzeugend agierte hier niemand, Emotionen gleich welcher Art werden leider nicht wirklich getragen. Selbst bei den Charakteren, die annäherend sympathisch wirken sollen (und das sind nicht viele) will der Funke nicht so recht über springen. Nicht einmal der (stumme) Killer war überzeugend.

Die deutsche Synchro geht in Ordnung - zumindest an den Stellen, an denen übersetzt wurde. Es gibt einige wenige Stellen, an denen die originalen Schauspieler deutlich zu hören sind. Warum auf eine Neuvertonung verzichtet wurde, kann ich leider nicht nachvollziehen, da es sich bei diesen Momenten eigentlich um Parts handelt, die von Anfang an nicht dazu verurteilt gewesen wären, der Schere in irgendeiner Form zum Opfer zu fallen. Meine Vermutung ist also schlicht und einfach, daß auch hier einfach schlampig gearbeitet wurde.

Es gibt einige recht blutige Einstellungen bei Gnaw zu sehen, die teilweise recht gut umgesetzt wurden, an anderen Stellen jedoch einfach nur billig und zum Teil auch lächerlich aussehen. Zudem ist der Gore-Gehalt insgesamt zu gering ausgefallen, als daß der Streifen hier ein paar Meter Boden hätte gut machen können. Das gezeigte hat man so oder in sehr ähnlicher Form schon diverse Male gesehen - und das zumeist besser.

Fazit:

Gnaw ist einer der Filme, auf die die Welt sicher nicht gewartet hatte. Es handelt sich hier eigentlich nur um eine weiter Interpretation des TCM, die zwar dicht an das Original angelehnt ist, aber es in keiner Form erreichen kann. Ein netter Appetizer, wenn man vorhat, sich Tobe Hoopers Meisterstück in nächster Zeit anzusehen vielleicht. Mehr aber nicht. Punkten kann er höchstens als einer der Filme mit den dämlichsten Covers aller Zeiten.

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