Mittwoch, 8. Februar 2012

My Name Is Bruce (Film-Rezension)

Inhalt:
Als ein paar Jugendliche auf einem Friedhof aus Versehen einen schlecht gelaunten China-Dämon zum Leben erwecken und dieser fortan die heimatverbundenen Bewohner des Kuhkaffs Gold Lick, Oregon, terrorisiert, hat Teenager Jeff, der wohl größte existierende Bruce Campbell-Fan, die krass gute Idee, seinen Superstar im Kampf gegen die Kreatur um Hilfe zu bitten. Das Problem: Bruce ist gerade im Dreh zu CAVE ALIEN 2, einem weiteren Meilenstein seiner Filmkarriere. Problem Nr. 2: Der hochbegehrte Schauspieler würde einen Teufel tun, bekloppten Fans unter die Arme zu greifen. Also kidnappen die Goldlicker kurzerhand den Hoffnungsträger und schaffen es tatsächlich, Bruce mit Freibier und den heißen Kurven von Jeffs Mama einigermaßen bei Laune zu halten. Bis der bärtige Untote erscheint und unser Held schleunigst die Flucht ergreift.

Kritik:
Wer den Namen Bruce Campbell kennt, wird schon eine dunkle Ahnung haben, was ihn erwartet, zumal sich der Herr neben der männlichen Hauptrolle auch gleich noch den Regiestuhl unter den Nagel gerissen hat: B-Movie-Zeit ist angesagt. Und das in absoluter Perfektion, die nur ein B-Movie-Gott so umsetzen kann.

Angefangen beim Plott, der so wenig originell ist wie eine Salami-Pizza. Ein paar Teenies erwecken also einen bösen chinesischen Geist. Guandi, seines Zeichens Beschützer der Toten und des Tofus lässt sich dann auch nicht lange bitten, sondern haut sich erstmal ein bisschen durch die Kids, die gerade seinen schönen und ruhigen Friedhof verwüstet haben - selbstverständlich müssen alle Blutsverwandten später auch noch mit dran glauben. Alles bekannt? Sicher. Aber im Laufe des Films tritt die Handlung ohnehin immer weiter in den Hintergrund und wird dann auch durchgängig mit einem Augenzwinkern abgearbeitet.

Die Darsteller machen ihre Sache gut - wenn man Overacting und Schauspieler, die drei Rollen besetzen als gut bezeichnen will. Auch hier merkt man an so ziemlich jeder Szene, daß "My Name Is Bruce" sich selber nicht ernst nimmt. Dazu kommt, daß ein paar alte Bekannte aus früheren Campbell-Filmen auftauchen (allen voran Ted Raimi) und man so manchen AHA-Effekt allein durch deren Auftauchen hat.

Die Gags sind wohl das, was den Film am meisten zu dem machen, was sie sind. Bruce selber haut einen Kalauer nach dem anderen raus und gibt sich dabei so herrlich selbstironisch, daß es nur so kracht. Der Mann weiß, wo er als Schauspieler steht, weiß wo seine Filme stehen und weiß offenbar auch, wie man das Beste daraus macht, niemals ein ganz großer Movie-Star zu sein. Der billig-lustige Dämon sorgt mit seinem handeln ebenfalls für einige Lacher und selbst die (sehr wenigen) blutigen Szenen sind gezielt -meistens aber nicht übertrieben- auf lustig getrimmt.
Wenn wir schon beim Stichwort Blut und Horror sind. "My Name Is Bruce" ist sicherlich alles - nur kein Horrorschocker oder Splatter-Flick. Es gibt zwar ein paar blutige Einstellung mit Enthauptungen oder einer abgehackten Hand (gleich zu Anfang ein sehr netter Gag übrigens!), allerdings kommt durch die Comedy-Atmosphäre kein Gruselfeeling auf und für Gorehounds wird es sicherlich auch nicht ausreichend sein.

Fazit:
Look at this, Scary Movie - SO macht man eine gelungene (Horror-)Komödie. "My Name Is Bruce" ist das B-Movie aller B-Movies und bietet Fans von Campbell, aber mit Sicherheit auch dem einen oder anderen nicht eingeweihten, etwa 80 Minuten Unterhaltung mit Grinse-Garantie. 

Hail To The King, Baby! 

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