Inhalt:
Für den Mord eines Polizisten schwören vier seiner Kollegen noch auf seiner Beerdigung Rache zu verüben. Mathias Rivoallan wurde von einer Immigranten-Gang gerade zu hingerichtet - ein Schicksal, welches sie mit dem toten Cop teilen sollen. Ohne einen großen Plan dafür mit umso mehr Wut im Bauch wird der leer stehende Betonblock gestürmt, welcher der Bande als Unterschlupf dient.Die "Operation" mißlingt gründlich und die Polizisten geraten in die Hände der Gang. Die in der Ferne erklingenden Sirenen versprechen jedoch schnelle Rettung. Nach der ebenso überhasteten Flucht aus dem Zimmer, in dem die Cops gefangen gehalten wurden, eröffnet sich jedoch ein Blick der Verwüstung. Flammen und Rauchsäulen überziehen die nächtliche Stadt - und plötzlich sehen sich beide Parteien einem Gegner gegenüber, der eine gemeinsame Vorgehensweise erfordert.
Kritik:
Wie man nach lesen der Inhaltszusammenfassung unschwer feststellen
kann, besticht „Die Horde“ sicherlich nicht durch eine sonderlich
originelle Handlung, man fragt sich höchstens, was ein Rache-Actioner
mit Horror zu tun haben soll. Ohne allzuviel vorweg nehmen zu wollen:
wir haben es hier definitiv nicht reinem Actionkino zu tun, sondern
bekommen aus Frankreich wieder gute und streckenweise auch blutige
Horrorkost vorgesetzt – auch wenn man es nicht mit einem Extrem-Streifen
wie Martyrs, Inside oder dem nach wie vor wegweisenden High Tension
vergleichen kann.
Lobenswert hervorzuheben ist in jedem Fall, daß sich Die Horde nicht
lange damit aufhält, dem Zuschauer die Vorgeschichte der Handlung bis
ins kleinste Detail auseinander zu nehmen, vielmehr wird man gleich
direkt in das Hier und Jetzt geschossen. Warum die 4 Polizisten auf
Blutrache aus sind und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen wird
immer wieder zwischendurch in ruhigen und von Dialogen getragenen Szenen
erzählt. Leider merkt man in diesen jedoch deutlich, daß der Fokus der
Autoren und der Regisseure eindeutig mehr auf den lauten und knalligen
Passagen liegt. Die Gespräche sind mitunter deutlich zu langatmig und
reißen den ansonsten eigentlich konstant angenehmen Spannungsbogen daher
leider oftmals nach unten. Bevor jedoch endgültig die gepflegte
Langeweile ausbricht, besinnt man sich wieder auf das, was man wirklich
gut kann und lässt die nächste Zombiewelle auf unsere Kampfgenossen
wider Willen los. Man sieht also: es geht bei Die Horde weniger um eine
düstere Atmosphäre, denn um ein hohes Erzähltempo mit entsprechend
schnell geschnittenen Action-Sequenzen und einem hohen
(Zombie-)Bodycount.
Die Charaktere selber kommen mit dem notwendigen Tiefgang einher, es
ist also durchaus möglich, sich mit ihnen und ihren Handlungen zu
identifizieren – oder auch eben nicht. Die „Guten“ sind hier ebenso
wenig zwangsläufig die Cops wie die „Bösen“ nicht unbedingt nur
innerhalb der Gang zu suchen sind. Ein wenig aus der Reihe fällt die
Figur des alten Kriegsveteranen Réné, welcher im letzten Drittel des
Streifens immer wieder alleine durch sein Auftreten für das eine oder
andere Grinsen sorgt und das mit markigen One-Linern noch weiter
untermauert. Auch die schauspielerische Leistung der Darsteller gibt
keinen Anlass für Beschwerden, man geht professionell und routiniert
ohne großartige Einbrüche ans Werk. Selbiges gilt auch für die deutschen
Synchronstimmen.
Wie bereits erwähnt, setzt der Film durchgehend mehr auf schnelle und
actionreiche Szenen als auf düstere Stimmung. Das schlägt sich
zwangsläufig auch auf die Härte nieder. Es wird zwar viel geschossen und
(in erster Linie) auch geprügelt was das Zeug hält, ohne dabei jedoch
verstärkt auf explizite Szenen zu setzen. Was jedoch nicht heißen soll,
daß Die Horde gänzlich darauf verzichtet, einige derbere und auch gut
umgesetzte Splatterszenen sind schon enthalten. Einen Großteil der
Gewalt nimmt man jedoch mehr oder minder im „Vorbeigehen“ auf. Trotzdem
ist ein gesunder Härtegrad vorhanden, der auch dem geneigten Freund des
roten Lebenssaftes sicherlich angenehm auffallen wird.
Fazit:
Left 4 Dead auf Zelluloid.
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